"Bitte vorlesen", war einer meiner frühen Kindheitswünsche. Und meine Mutter las uns aus den Büchern der GULLA-Reihe von Sandwall-Bergström stundenlang vor.
Geduldig hörten wir zu, aber was für ein Glücksgefühl war es erst, als ich endlich selber lesen konnte.
Zu Weihnachten bekam ich Bücher wie Onkel Toms Hütte und Robinson.
Bald verschlang ich Karl Mays "In den Schluchten des Balkan!"und merkte dabei, dass man beim Lesen die Lippen nicht zu bewegen brauchte.
Später las ich viele Bücher von Karl May und bekam dabei Fernweh. Für das Auswendiglernen des Namens Hadschi Halef Omar Ben Hadschi Abul Abbas Ibn Hadschi Dawuhd al Gossarah bekam ich ein Gratisbuch in der Buchhandlung AUF.
Ab 1961 war ich Mitglied bei der Buchgemeinschaft Donauland.
In den Ferien bin ich mit Freunden auf einem Apfelbaum gesessen und wir haben Schundromane gelesen. Zeitungen, Illustrierte und das Magazin Hobby haben mich auch sehr interessiert. Ich stöberte auf Dachböden nach Lesestoff und später in Büchereien.
Weh ums Herz wird mir da, wenn die PISA-Studie aufzeigt, wie so vielen Kindern heute diese Lust am Lesen fremd bleibt durch ein offenbar versagendes Schulsystem.
Wie arm sind doch diese Kinder...