Samstag, 28. Januar 2012
Das große (Kino-)Sterben
Im 9. Bezirk gab es einmal elf Kinos: Auge-Gottes, Kolibri, Hera, Mozart, Weltbiograph, Rossauer, Heimat, Flieger, Schubert, Kolloseum und das Votivparkkino, das als einziges übrig geblieben ist. Bei vielen war die Leinwand nicht viel größer als die modernen TV-Flachbildschirme, mit denen wir heute unsere Wohnzimmer ausstatten. Wir wollen 3-D, Popcorn aus einem Riesenbecher und Dolby Surround dazu, damit der Film richtig über uns drüberrollen kann. Im Rossauerkino ist nichts gerollt. Man saß auf schmalen, abgewetzten Sesseln aus Holz und konnte die Leinwand auch aus der ersten Reihe überblicken. Man hörte, wenn der Sitznachbar Popcorn oder Schokolade aß, weil die Lautstärke des Films noch Nebengeräusche zuließ.
Außerdem roch es herrlich nach Kino. Wonach Kino riecht? Um das herauszufinden, muß man
sich beeilen. Das Breitenseer-Kino, 1905 eröffnet und wahrscheinlich das älteste noch existierende Kino der Welt, und das Bellaria werden auch bald für immer schließen...
Kino-in-Wien
Wiener-Kino-Geschichte
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Es war einmal...
AntwortenLöschenIm Schubertkino habe ich den Film "Badende Venus" mit Esther Williams gesehen. Da denke ich an den Brief von Wilhelm Fischer. "Besonders war ich von einer Musiknummer begeistert: "Trumpet Blues" von Harry James. Eine Musiknummer, die täglich um etwa 14.20 Uhr gespielt wurde, und die man auch draußen vor der Kinotür stehend gut hören konnte. Also fand ich mich jeden Tag um diese Zeit als "Hörer" vor einer Außentür des Schubertkinos ein, um mein geliebtes Musikstück zu genießen. Einmal habe ich den Film drinnen gesehen. Für weitere Besuche fehlte mir das nötige Kleingeld."